Das Streben nach Langlebigkeit ist so alt wie die Menschheit selbst. Seit Jahrhunderten sind die Menschen auf der Suche nach dem schwer fassbaren Jungbrunnen, in der Hoffnung, ihr Leben zu verlängern. Aber was wäre, wenn der Schlüssel zu einem längeren Leben nicht in einem geheimen Zaubertrank oder einem fortschrittlichen medizinischen Durchbruch verborgen ist, sondern vielmehr in unseren täglichen Erfahrungen von Freude, Sinn und Verbundenheit? Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass positive Emotionen eine wichtige Rolle bei der Förderung der Langlebigkeit spielen. Diese Idee wird durch kulturelle Praktiken wie das japanische „Ikigai“, das Konzept der „blauen Zonen“ und die dänische Tradition des „Hygge“ wunderbar veranschaulicht.
Optimisten leben 10 Jahre länger – Die Wissenschaft der positiven Emotionen und der Langlebigkeit
„Wählen Sie, optimistisch zu sein. Es fühlt sich besser an“, sagte der Dalai Lama. Es könnte auch Ihr Leben verlängern. Eine aktuelle Studie, an der fast 160.000 Frauen verschiedener Rassen und Ethnien teilgenommen haben, hat ergeben, dass ein höheres Maß an Optimismus mit einer längeren Lebensspanne und einer größeren Wahrscheinlichkeit verbunden ist, das Alter von 90 Jahren zu erreichen.
Die Studie, die am Mittwoch im Journal of the American Geriatrics Society veröffentlicht wurde, ergab, dass Faktoren des gesunden Lebensstils – wie die Qualität der Ernährung, körperliche Aktivität, der Body-Mass-Index (BMI), Rauchen und Alkoholkonsum – zu weniger als einem Viertel zu dem Zusammenhang zwischen Optimismus und Langlebigkeit beitrugen.
Zahlreiche Studien haben positive Emotionen mit besseren Gesundheitsergebnissen und einer höheren Lebenserwartung in Verbindung gebracht. Die von Dr. David Snowdon und seinem Team durchgeführte „Nun Study“ ist eine bahnbrechende Untersuchung dieser Beziehung. Es wurde festgestellt, dass Nonnen, die in ihrem frühen Leben mehr positive Emotionen zum Ausdruck brachten, deutlich länger lebten als solche mit weniger positiven Emotionen. So waren im Alter von 85 Jahren noch 90 % der Nonnen mit den höchsten Werten für positive Emotionen am Leben, verglichen mit nur 34 % derjenigen mit den niedrigsten Werten. Diese Studie unterstreicht, dass eine positive Einstellung und emotionale Ausdrucksfähigkeit die physiologischen Funktionen verbessern und das Immunsystem stärken können, wodurch das Risiko von Krankheiten verringert und ein längeres Leben ermöglicht wird. Die Ergebnisse waren einflussreich für die positive Psychologie, die die potenziell lebensverlängernden Vorteile einer fröhlichen und positiven Einstellung hervorhebt.
Die Psychologin Barbara Fredrickson erklärt diesen Zusammenhang mit ihrer „Broaden-and-Build“-Theorie. Laut Fredrickson erweitern positive Emotionen unser Bewusstsein und fördern neuartige, vielfältige und forschende Gedanken und Handlungen. Mit der Zeit baut dieses erweiterte Verhaltensrepertoire Fähigkeiten, Wissen und soziale Verbindungen auf, die zu einer besseren Gesundheit und Langlebigkeit beitragen.
Ikigai: Finden Sie Ihre Daseinsberechtigung
In Japan wird das Konzept des „Ikigai“ oft als Grund für die hohe Lebenserwartung des Landes angeführt. Ikigai bedeutet übersetzt „Daseinsberechtigung“ und steht für den Schnittpunkt zwischen dem, was Sie lieben, was Sie gut können, was die Welt braucht und wofür Sie bezahlt werden können. Es geht darum, Sinn und Freude im täglichen Leben zu finden.
Okinawa, Japan, ist dafür bekannt, eine der höchsten Konzentrationen von Hundertjährigen in der Welt zu haben. Forscher führen diese Langlebigkeit auf den ausgeprägten Sinn für Ikigai der Einheimischen zurück. Für die Okinawaner kann Ikigai in der Gartenarbeit, in der Pflege der Enkelkinder oder in der Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten bestehen. Diese zielgerichteten Aktivitäten vermitteln ein Gefühl der Erfüllung und Zugehörigkeit, das für das emotionale Wohlbefinden entscheidend ist.
Blaue Zonen: Lektionen von den am längsten lebenden Menschen der Welt
Der Begriff „blaue Zonen“ bezieht sich auf Regionen der Welt, in denen die Menschen deutlich länger leben als der Durchschnitt. Zu diesen vom National Geographic-Forscher Dan Buettner identifizierten Zonen gehören Okinawa (Japan), Sardinien (Italien), Nicoya (Costa Rica), Ikaria (Griechenland) und Loma Linda (Kalifornien, USA). Auch wenn jede blaue Zone ihre eigenen kulturellen Praktiken hat, so haben sie doch alle gemeinsame Lebensstil Eigenschaften, die zur Langlebigkeit beitragen, von denen viele in positiven Emotionen und starken sozialen Beziehungen verwurzelt sind.
In diesen blauen Zonen stellen die Menschen die Familie in den Vordergrund, treiben regelmäßig Sport und haben einen Sinn für ihre Ziele. So praktizieren die Costa Ricaner beispielsweise den „plan de vida“, was übersetzt „Lebensplan“ bedeutet und ein starkes Gefühl der Zielstrebigkeit, Engagement in der Gemeinschaft und robuste Familienbande beinhaltet. Diese Praktiken fördern positive Emotionen wie Liebe, Zugehörigkeit und Zufriedenheit, die erwiesenermaßen Stress reduzieren und die allgemeine Gesundheit fördern.
Hygge: Die dänische Kunst der Gemütlichkeit
Hygge: Die dänische Kunst der GemütlichkeitDänemark gehört zu den glücklichsten Ländern der Welt, und ein Grund dafür könnte sein, dass die Dänen „Hygge“ zu schätzen wissen. Hygge wird „hoo-gah“ ausgesprochen und ist ein dänisches Konzept, das ein Gefühl der gemütlichen Zufriedenheit und des Wohlbefindens durch den Genuss der einfachen Dinge des Lebens vermittelt. Ob Sie nun einen heißen Kakao am Kamin schlürfen, eine Mahlzeit mit Ihren Lieben teilen oder sich einfach nur einen Moment Zeit nehmen, um die Schönheit um Sie herum zu genießen – Hygge ermutigt die Menschen, langsamer zu werden und den gegenwärtigen Moment zu genießen.
Hygge ist mehr als nur ein Lifestyle-Trend; es ist eine Möglichkeit, positive Emotionen und starke soziale Bindungen zu kultivieren. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig Gefühle von Hygge erleben, weniger Stress haben und glücklicher sind, was beides zur Langlebigkeit beiträgt. Durch die Schaffung einer Umgebung, die Gemütlichkeit und Zusammengehörigkeit fördert die dänische Hygge-Praxis ein Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit, wesentliche Bestandteile des emotionalen Wohlbefindens.
Brückenschlag zwischen den Konzepten: Ein ganzheitlicher Ansatz für Langlebigkeit
Der Zusammenhang zwischen positiven Emotionen und Langlebigkeit ist in verschiedenen Kulturen und Praktiken deutlich erkennbar. Ob es sich um das zielgerichtete Leben des Ikigai, die gemeinschaftsorientierten blauen Zonen oder die gemütliche Zufriedenheit des Hygge handelt, das zugrunde liegende Prinzip ist dasselbe: positive Emotionen und starke soziale Bindungen sind für ein langes, gesundes Leben unerlässlich.
Um diese Prinzipien in Ihr eigenes Leben zu integrieren, beachten Sie die folgenden Tipps:
Um diese Prinzipien in Ihr eigenes Leben zu integrieren, beachten Sie die folgenden Tipps:-Denken Sie darüber nach, was Ihnen Freude bereitet, was Sie gut können, was die Welt braucht und wofür Sie belohnt werden können. Bemühen Sie sich um Aktivitäten, die diese Kriterien erfüllen.
-Geben Sie der Zeit mit Familie und Freunden Vorrang. Treten Sie Gruppen oder Vereinen bei, die Sie interessieren. Starke soziale Bindungen sind für das emotionale Wohlbefinden unerlässlich.
-Schaffen Sie einen gemütlichen, einladenden Raum in Ihrem Zuhause. Verbringen Sie Zeit mit einfachen, angenehmen Aktivitäten. Schätzen Sie den gegenwärtigen Moment und finden Sie Freude an den alltäglichen Erfahrungen.
-Nehmen Sie gesunde Lebensgewohnheiten an, wie z.B. regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und einen Sinn für das Wesentliche. Beschäftigen Sie sich mit Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten und die Beziehungen zu anderen fördern.
-Nutzen Sie Hilfsmittel zur Selbsthilfe. LUMEUS bietet Übungen an, die positive Emotionen durch geführte Vokalisationen (Harmonien) und Entspannungsübungen hervorrufen und verstärken. Die regelmäßige Anwendung dieser Übungen setzt das volle Potenzial eines glücklicheren, gesünderen Geistes frei und verändert Ihr Leben mit einer positiven Emotion nach der anderen. Durch den Abbau von Stress und die Förderung des emotionalen Wohlbefindens kann LUMEUS zu einem niedrigeren Blutdruck, einer verbesserten Immunfunktion und einem geringeren Risiko für chronische Krankheiten beitragen.
Fazit
Das Geheimnis eines langen, erfüllten Lebens ist vielleicht nicht so schwer zu fassen, wie wir einst dachten. Indem wir uns positive Emotionen zu eigen machen und starke soziale Beziehungen pflegen, können wir unsere Gesundheit verbessern und unsere Lebenszeit verlängern. Ob durch das zielstrebige Streben nach Ikigai, die gemeinschaftliche Ausrichtung der blauen Zonen oder die gemütliche Zufriedenheit von Hygge, diese kulturellen Praktiken bieten wertvolle Lektionen für ein gutes und langes Leben. Nehmen Sie sich also einen Moment Zeit, um nachzudenken, Kontakte zu knüpfen und Freude in den einfachen Dingen zu finden – Ihre Langlebigkeit könnte davon abhängen.
An article by
lumeus
Quellenangaben
High optimism linked with longer life and living past 90 in women across racial, ethnic groups
https://agsjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/jgs.17897
https://watermark.silverchair.com/51B-4-S201.pdf?token=AQECAHi208BE49Ooan9kkhW_Ercy7Dm3ZL_9Cf3qfKAc485ysgAAA3YwggNyBgkqhkiG9w0BBwagggNjMIIDXwIBADCCA1gGCSqGSIb3DQEHATAeBglghkgBZQMEAS4wEQQMZlnDWvhuidfC5cXuAgEQgIIDKaIGBAaNiXwx5u1-WL2HAgWVvyy9krbjBCY1gimMJevpwRjQp3J3RlXCLuK9AY6hUsBm_f0XLC2s2UTM3qNShKNuE0OoO6dmomrTvizu_Og8OYglWVcyKsdoUFE1YWou8BpSdOernqQWxLEvxnE7_e6-Pocyr-QXmR7rm07SbWdRuDB-VGeHgVrkpPiR5fQ5enTjVteBS1Yh-QQnicf3FqfMJtr0i65XkpcOGiI77TGmo9X_RLohOPx6n0wkglRTx9Wa6osQkiATyzPKQVjk8v_6a_lW1T-hZIZJzawpDQANTVLX3pTIkvrzyyC85LkbQ3AFmC6W249NomTGTb3jG2PBqGY50FfGwzs2qthiyVIudPO7XFkKrwXXbnbZlu6f5exXucirKw9uTt4CtM1kBhzOlaFeS05nVEo5H-MB3RUGb8UoRyPw78lGumnoS39Rwngv03FcoHH6SwFOeJnWTgY8aSZz_wmpoyvhkO_VQ7Y_Z-Me3GxtQ2caq2zt5AkX-u5rMrWEZ72g-VBIk4hYvSOHhh8EVCauZ6rKf_GHdDA2u9svCu5f5ERhIo54Nt02DYIwyoJook-f2oADbPN74SpSkQdEyPX-lMHkK-qPIL73t3LdtT-1W0m_nCUld0FtAl9nMc-yo6-IEfKEuAie6qpMi9jZCwcgTxhVh3h18fY3_Z70gJFjwEX1snzz5yP4AxzgLOTWn2Y0dcmjA2YMBd6ShEnGeKc8cOvfWmiDloIGa-S9RDVXTek9VXZ9tI9wvxGKcXv3-Ygj_cX8KguMrlogtMr7NT5j2TCSbae1k7NINpBNqkRc3VZ8zeN6sWFJOYMQnL2kORvZmGVxW5hC88e4QLqyBGbNt-HWJc-jpIg69HN-y-qoeNSfjFxa9QhxTqwGPqZnHnCtqEnuCHLCNWIypDkQP2kUBXM5H3P6S-Jqow-glBL-GwiNQfP7N-80WubZT_FtzO6d8FDBr_9n0V955JQBVAVh8esXLxHLyY_1o9vIZA11z1Nh6dc0k4rXTPDYU-98ZP1GaKsDOetIasSvAMe-E0zaJes7hl2vPX7CLcJMw7TFuNFl
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3122271/?utm_medium=email&utm_source=govdelivery
https://www.researchgate.net/profile/Greta-Kaluzeviciute/publication/349725406_Health_Benefits_of_Ikigai_A_Review_of_Literature/links/6138a521a3a397270a8cb1d5/Health-Benefits-of-Ikigai-A-Review-of-Literature.pdf
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6125071/?utm_source=syndication
https://taubmancollege.umich.edu/sites/default/files/files/booth/Booth_Hygge_JamesWilson_FinalReport_EDIT.pdf
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